Längerfristige Reaktionen der SED auf den Aufstand I Kampfgruppen der Arbeiterklasse
Noch während des Aufstandes vom 17. Juni wurden auch in Leipzig aus zuverlässigen Mitgliedern der SED und parteilosen Arbeitern Arbeiterwehren gebildet. Aus diesen gingen nach der 15. ZK-Tagung der SED vom Juli 1953 die „Kampfgruppen der Arbeiterklasse“ hervor. 1955 wurden sie bewaffnet und uniformiert.
Gleichzeitig erhielten sie Aufgaben über den betrieblichen Rahmen hinaus. Als SED-geführte Einsatztruppe dienten sie zur Bekämpfung innerer Unruhen. Vor allem 1956 und 1961 kamen sie erfolgreich zum Einsatz, um „Provoka-tionen im Keime zu ersticken“. Auch 1989 standen die Kampfgruppen friedlichen Demonstranten gegenüber. Diesmal jedoch ohne Erfolg: viele verweigerten den Einsatzbefehl.



Die Polizei ordnet die Bildung bewaffneter Einsatzgruppen der Arbeiter an STAL, BDVP 24/42, Bl. 12



Stellungnahme eines Leipziger Kampfgruppen-Kommandeurs LVZ, 6.10.1989



Im Juli 1955 werden die Kampfgruppen reorganisiert, SächsStAL; SED IV/5/01/484, unfol.



Bericht der BVfS Leipzig über eine Kampfgruppenübung in Delitzsch vom April 1989 Tobias Hollitzer, BStU-Broschüre zur Auflösung der Staatssicherheit in Leipzig


Georgiring, Kampfgruppenparade, 1954, SGM, Foto: Lothar Noll


Berlin, Kampfgruppen am 13. August 1961, SGM