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Längerfristige
Reaktionen der SED auf den Aufstand I
Der Ausbau der Staatssicherheit
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Nach
der Niederschlagung des Aufstandes profilierte die SED-Führung die Staatssicherheit
als Schild und Schwert der Partei und veranlasste einen massiven
Ausbau. Obwohl der Minister für Staatssicherheit Zaisser nach dem Aufstand
abgesetzt und das MfS in ein Staatssekretariat zurückgestuft worden war,
etablierte es sich schon 1953 zum zentralen Sicherheitsapparat der SED.
Bis 1989 war das MfS bemüht, einen neuen 17. Juni zu verhindern.
Das führte zur ständigen Erhöhung der Anzahl der hauptamtlichen
und inoffiziellen Mitarbeiter sowie zu einer flächendeckenden Kontrolle
der gesamten Bevölkerung. Auch die Mittel und Methoden wurden immer ausgefeilter.
Seit den 70er Jahre arbeitete das MfS eher mit Zersetzungsmaßnahmen
und weniger mit offenem Terror.
Infolge des 17. Juni wurde die Staatssicherheit auch personell ausgebaut,
Jens Giseke Die DDR-Staatssicherheit. Schild und Schwert der Partei,
2000, S. 86
Auszüge: Erlebnisbericht des Gen. Diebelt über seine Tätigkeit
im MfS, BStU, Ast Leipzig, AKG, 90, Bl. 68-71
Im Rahmen der Aktion Bumerang mobilisierte die Staatssicherheit
ihre Mitarbeiter, um am Jahrestag eine Wiederholung des Volksaufstandes zu
verhindern, Seite 1, BStU, Ast Leipzig., AKG, Nr. 128, Bl. 24-26
Im Rahmen der Aktion Bumerang mobilisierte die Staatssicherheit
ihre Mitarbeiter, um am Jahrestag eine Wiederholung des Volksaufstandes zu
verhindern, Seite 2, BStU, Ast Leipzig., AKG, Nr. 128, Bl. 24-26
Im Rahmen der Aktion Bumerang mobilisierte die Staatssicherheit
ihre Mitarbeiter, um am Jahrestag eine Wiederholung des Volksaufstandes zu
verhindern, Seite 2, BStU, Ast Leipzig., AKG, Nr. 128, Bl. 24-26
Auch im Jahre 1956 alarmiert das MfS seine Mitarbeiter am 17. Juni, BStU,
Ast Leipzig, Leitung, 00945, Bl.102
Nach dem 17.Juni 1953 wird das MfS vorübergehend in ein Staatssekretariat
umgewandelt, BStU, Ast, Leitung, 725/02, Bl. 5
Nach dem 17.Juni 1953 wird das MfS vorübergehend in ein Staatssekretariat
umgewandelt, BStU, Ast, Leitung, 725/02, Bl. 5
Erich Mielke, SGM
Ernst Wollweber, Ullstein Bilderdienst
Armeegeneral
Erich Mielke
28.12.1907 bis 21.05 2000
Minister für Staatssicherheit
Geb. in Berlin, Speditionskaufmann, 1927 KPD, 1931 Flucht in die UdSSR (nach
dem Mord an zwei Polizisten), dort militärpolitische Ausbildung, 1936-1939
Spanienkrieg, 1945 Rückkehr nach Berlin, 1945/46 Abteilungsleiter Polizei
und Justiz beim Zentralkomitee der KPD, 1946-1949 Vizepräsident der Deutschen
Verwaltung des Innern (DVdI), 1949/50 Leiter der Hauptverwaltung zum Schutz
der Volkswirtschaft, 1950-1953 Staatssekretär im MfS, 1955-1957 stellv.
Minister, 1957-1989 Minister für Staatssicher-heit, 1950-1989 Mitglied
des ZK der SED, Dez. 1989 bis März 1990 U-Haft, Okt. 1993 Verur-teilung
zu sechs Jahren Haft wg. der Polizistenmorde, 1995 vorzeitige Haftentlassung
auf Bewährung.
Ernst
Wollweber
29.10.1898 bis 03,05.1967
Minister für Staatssicherheit
Geb. in Hannoversch-Münden, Matrose, 1919 KPD, 1923 Leitung von Militärorg.
der KPD, 1924-1926 Hochverratsprozess und Haft, 1928-1932 Abg. des Preußischen
Landtags und 1932-1933 des Reichstags, ab 1936 Aufbau eines illegalen Apparates
zur weltweiten Schiffssabotage, 1940 Haft in Schweden, 1944 Ausreise in die
UdSSR, 1946 Rückkehr nach Deutschland, 1947 Leiter der Generaldir. Schifffahrt,
1950-1953 Staatssekretär im Min. für Verkehrswesen, 1953-1957 Staatssekretär
bzw. Minister für Staatssicherheit, 1957 als Minister entbunden, 1954-1958
Mitgl. des ZK der SED, 1958 wegen Fraktionstätigkeit ausgeschlossen.