Nach der militärischen Niederschlagung I „Wer vom Ami frisst – stirbt daran“
Bereits vor dem 17. Juni erhielten DDR-Bürger im Rahmen einer amerikanischen Hilfsaktion Lebensmittelpakete. Viele dieser Pakete wurden von der DDR beschlagnahmt und vorgeblich an arbeitslose Westberliner geschickt. Später wurden die Pakete daher direkt in Westberlin an Bewohner der DDR ausgehändigt.
Die SED stellte die Hilfsaktion als „Neuauflage des Tages X“ dar und warnte Paketabholer vor einer Anwerbung durch westliche Geheimdienste. Später wurden Fahrkarten nach Berlin nur noch in Ausnahmefällen verkauft sowie Zug- und Straßenkontrollen durchgeführt.
Außerdem startete die SED die Kampagne „Wer vom Ami frisst – stirbt daran“. Dabei wurden die Paketabholer namentlich in der Öffentlichkeit als „würdelose Bettler“ angeprangert.



So wurden die „Paketabholer“ diffamiert, SächsStAL, BBG, Nr. 86






Administrative Maßnahmen gegen das Abholen von Lebensmittelpaketen in Westberlin, SächsStAL, SED IV/5/01/482, Bl. 13 (VR)



Administrative Maßnahmen gegen das Abholen von Lebensmittelpaketen in Westberlin, SächsStAL, SED IV/5/01/482, Bl. 13 (VR)



Das MfS bilanziert die operative Arbeit „Bettelpaketaktion“ BStU, Ast Leipzig, Leitung, 180, Bl. 110/111



Das MfS bilanziert die operative Arbeit „Bettelpaketaktion“ BStU, Ast Leipzig, Leitung, 180, Bl. 110/111