Nach der militärischen Niederschlagung I Gegen Provokateure in den eigenen Reihen
In Leipzig hatten sich etwa drei Viertel der SED-Mitglieder in den bestreikten Betrieben an den Protesten beteiligt. Die Parteikontrollkommissionen überprüften daher monatelang das Verhalten ihrer Genossen am 17. Juni.
Eine Woche nach dem Aufstand mussten die SED-Funktionäre Analysen über den „Festigkeitsgrad der Partei“ erstellen. Sie berichteten „von schwankenden Genossen“, „partei- und staatsfeindlichen Handlungen“ einzelner SED-Mitglieder und kritisierten, dass am und nach dem 17. Juni kaum noch das Parteiabzeichen getragen würde.
Im 3. Quartal 1953 wurden im Bezirk 434 Genossen aus der SED ausgeschlossen, darunter auch hohe Funktionäre. Andererseits traten allein in der Stadt Leipzig innerhalb der ersten vier Wochen nach dem Aufstand 73 Genossen aus der Partei aus.



Auszüge aus Entschließung des ZK vom 26. Juli 1953



In einem Parteiverfahren wurde der Vorsitzende des FDGB-Bezirksvorstandes aus der SED ausgeschlossen, SächsStAL, SED IV/2/4/358, Bö. 222/223