Mit Waffen gegen das Volk
Der Volksaufstand vom 17. Juni wurde mit Waffengewalt niedergeschlagen. Die Einsatzkräfte der Volkspolizei setzten erstmals gegen 15.00 Uhr Schusswaffen ein, um die Befreiung der Gefangenen zu verhindern.
Eine Stunde später verhängte der sowjetische Militärkommandant den Ausnahmezustand über den Bezirk und die Stadt Leipzig. Nun bezogen an allen Brennpunkten sowjetische Panzer Stellung.
Der 1. SED-Bezirkssekretär Paul Fröhlich und der Bezirks-chef der Volkspolizei Hans-Hugo Winkelmann übernahmen später die Verantwortung für den Waffeneinsatz gegen das Volk und kritisierten die anfängliche Zurückhaltung der Partei- und Staatsfunktionäre sowie der eingesetzten Sicherheitskräfte. Die Zahl der verletzten und toten Aufständischen war in Leipzig höher als in anderen Städten der DDR.

Vor dem Gebäude der Staatsanwaltschaft in der Beethovenstraße (heute Straße des 17. Juni) zielt ein Volkspolizist mit der Pistole auf Demonstranten, SGM, Foto: Lothar Noll

Zwei sowjetische Panzer haben auf dem Markt Stellung bezogen, SGM, Foto: Harald Müller

Sowjetische Panzer auf dem Markt, durch die Arkaden des Alten Rathauses gesehen, AP