Fünfzig
Jahre nach der Niederschlagung des Aufstandes gibt es noch keine endgültigen
Zahlen über die Toten und Verletzten. Im damaligen Bezirk Leipzig kamen
nach-weislich neun Menschen ums Leben. In zeitgenössischen Berichten ist
von weiteren drei Personen die Rede.
Der Tod von Dieter Teich konnte nicht geleugnet werden. Alle anderen Todesfälle
wurden verschwiegen. Die Bei-setzungen fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit
statt. Der Polizist Erich Kunze, der auf nächtlicher Dienstfahrt versehentlich
von sowjetischen Soldaten erschossen worden war, wurde jahrelang als Opfer der
faschistischen Provokateure geehrt.
Die bisher aufgefundenen Akten belegen mindestens 100 verletzte Demonstranten
sowie 35 verletzte Polizisten.
Statistik über Verurteilungen im Zusammenhang mit dem 17. Juni 53 in der
gesamten DDRaBericht über Einäscherung von 7 Toten im Leipziger Krematorium,
SächsStAL, BDVP 24/42, Bl. 367 (VR)
Statistik über Verurteilungen im Zusammenhang mit dem 17. Juni 53 in der
gesamten DDRaBericht über Einäscherung von 7 Toten im Leipziger Krematorium,
SächsStAL, BDVP 24/42, Bl. 367 (VR)
Bericht über Freigabe der Urnen zur Beisetzung, 8.8.53, SächsStAL,
BDVP 24/42, Bl. 371
Die Polizei ordnete eine Überprüfung Krankenhäuser nach Verletzten
an, SächsStAL, BDVP, 24/42, Bl. 373(VR), 374 (V)
Die Polizei ordnete eine Überprüfung Krankenhäuser nach Verletzten
an, SächsStAL, BDVP, 24/42, Bl. 373(VR), 374 (V)
Die Polizei ordnete eine Überprüfung Krankenhäuser nach Verletzten
an, SächsStAL, BDVP, 24/42, Bl. 373(VR), 374 (V)
Der Delitzscher Arzt Dr. Czarrazs wird denunziert, weil er den Angehörigen
der Verletzten und Toten die Wahrheit über Art der Verletzung sagt, SächsStAL,
SED IV/4/04/345, unfol.
Übersicht über Verletzte und Tote in Delitzsch BStU, Ast Leipzig,
Leitung, 0239, Bl. 21
Beleg, wie Angehörige der Leipziger Toten anlässlich des 1. Todestages
beobachtet wurden, SächsStAL, BDVP, 24/42, Bl. 379
Tote
im Zusammenhang mit dem
Aufstand vom 17. Juni 1953
Die genaue Zahl der Todesopfer konnte bislang nicht ermittelt werden. Nach Schätzungen
liegt sie zwischen 100 und 125.
Von 61 Toten sind bisher die Namen bekannt und auch die Orte, an denen sie zu
Tode kamen. Unter ihnen sind jene zwei zum Tode Verurteilten und in Dresden
Hingerichteten (Ernst Jennrich, Magdeburg; Erna Dorn, Halle) und drei getötete
VP-Angehörige und ein Angehöriger des MfS.
Des Weiteren wurden mindestens 18 Demonstranten von sowjetischen Soldaten standrechtlich
erschossen.
In Sachsen kamen mindestens elf Menschen zu Tode, davon neun im Bezirk Leipzig
und zwei im Bezirk Dresden. Nicht nachweisen lassen sich bisher die standrechtlichen
Erschießungen von drei Leipzigern, die seither in der Literatur genannt
werden.
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