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Massendemonstrationen
auf den Straßen der Stadt I Versuchter
Sturm auf die Runde Ecke
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Gebäude der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit,
auch Runde Ecke genannt, 2003, heute Außenstelle Leipzig
der BStU, Foto: Marion Müller
An
der Runde Ecke, Sitz der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei
(BDVP) und der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS), zogen die
Demonstranten zunächst friedlich vorüber.
Erst zwischen 16.00 und 18.00 Uhr versuchten die Aufständischen, über
die Garagen auf der Rückseite in das Gebäude am Dittrichring einzudringen.
Sofort wurde scharf geschossen. Dabei erlitten mehrere Demonstranten schwere
Verletzungen. Johannes Köhler verstarb daran am nächsten Tag.
Volkspolizei und Staatssicherheit griffen hart durch. Sie verhafteten nicht
nur zahlreiche Demonstranten, sondern auch Passanten. Dennoch demonstrierten
Leipziger am folgenden Tag erneut vor der Runden Ecke. Wiederum
kam es zu vielen Festnahmen.
Auszug
aus den Ereignismeldungen des VPKA vom 2. Juli 1953, SächsStAL, BDVP, 24/42,
Bl. 68