Massendemonstrationen auf den Straßen der Stadt I Demonstration auf dem Karl-Marx-Platz

Karl-Marx-Platz (heute Augustusplatz) mit Stalindenkmal im Hintergrund rechts, SGM, Foto: Helga Müller

Tausende Leipziger versammelten sich im Laufe des Tages immer wieder auf dem Karl-Marx-Platz. Der Platz war bis dahin Ort der von der SED organisierten Beifallskundgebungen und Aufmärsche. Am 17. Juni demonstrierten die Bürger freiwillig und mit eigenen Losungen.
Um 15.00 Uhr sollte auf dem Karl-Marx-Platz laut Mundpropaganda eine Kundgebung stattfinden. Doch dazu kam es nicht. Der Aufstand konzentrierte sich nicht an einem Ort, sondern hatte viele Brennpunkte. Ehe sich ein koordinierendes Gremium herausbilden konnte, hatten deutsche Polizei und sowjetische Truppen den Aufstand niedergeschlagen.
Angeblich soll auch das Stalin-Denkmal vom Sockel gestürzt worden sein. Dazu ist es jedoch nicht gekommen.

Bericht des Rates der Stadt über die Ereignisse auf dem Karl-Marx-Platz, SächsStAL, SED IV/5/01/590, Bl. 124/VR

Auszug aus dem Auswertungsbericht des Volkspolizeikreisamts Leipzig, SächsStAL, BDVP, 24/42, Bl. 64