Basierend auf dem Prinzip des demokratischen Zentralismus löste die SED-Führung im Juli 1952 die fünf Länder auf und gliederte den Staat in 14 Bezirke und 217 Kreise. Dabei brach sie die Verfassung der DDR von 1949, in der die Existenz der Länder noch verankert war. Das Land Sachsen löste sich am 25. Juli 1952 auf, und es wurden die Bezirke Dresden, Chemnitz und Leipzig gebildet.
Somit waren Föderalismus und Selbstverwaltung endgültig beseitigt und die Konstituierung eines Staatswesens nach sowjetischem Vorbild durchgesetzt. Zentrale Beschlüsse und Festlegungen der SED-Regierung waren nun für die Bezirke, Kreise, Städte und Gemeinden allgemein verbindlich.
Alle staatlichen und gesellschaftlichen Organisationen existierten sowohl auf Bezirks- als auch auf Kreisebene.

 
„Demokratischer Zentralismus“: Der Bezirk Leipzig wird gegründet

 

 

 

 

Karl Schirdewan
14.05.1907 bis 14.07.1998
1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Leipzig

Geb. in Königsberg,
1925 KPD,
1934-1945 Haft und Konzentrationslager,
1945 Mitarbeiter der ZK der KPD und später der SED,
1947 Leiter der Westkommission beim Parteivorstand der SED, 1952 1. Sekr. der SED-Landesleitung Sachsen bzw. der SED-Bezirksleitung Leipzig,
Dez. 1952 Mitarbeiter des ZK der SED verantw. für die Abt. Leitende Organe der Partei und der Massenorganisationen,
1953-1958 Mitgl. des ZK der SED und Abg. der Volkskammer der DDR,
1958 Konflikte mit Walter Ulbricht, Entlassung aus allen Ämtern und Leiter der Staatlichen Archivverwaltung,
1990 Rehabilitation.

Der Bezirk Leipzig nach 1952, SGM

Chefinspekteur Hans-Hugo Winkelmann
14.02.1907 bis 16.06.1995
Chef der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig

Geb. in Berge a.d. Ruhr, Schlosser,
1923 KPD,
1933 Emigration,
1936-1939 Spanienkrieg,
1944 Ang. einer Spezialeinheit des NKWD,
1946 Rückkehr nach Deutschland,
1947 Leiter des Volkspolizeikreisamtes (VPKA) Wismar,
1948-1950 Leiter des VPKA Leipzig,
1950-52 Präsident der Deutschen Volkspolizei Leipzig,
1952-1957 Chef der Bezirksbehörde Deutsche Volkspolizei,
1952-1975 Mitgl. der SED-Bezirksleitung und Abg. des Bezirkstages Leipzig,
1957-1959 Kommandeur der Bereitschaftspolizei,
1959-1962 Leiter der Verw. Schulung der Deutschen Volkspolizei, 1962 Ruhestand.

Paul Fröhlich
21.03.1913 bis 19.09.1970
1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Leipzig

Geb. in Niederplanitz, Koch,
1930 KPD,
1933-1935 inhaftiert,
1939 Kriegsdienst.
1945/46 Sekr. der KPD-Kreisleitung (KL) Glauchau,
1946-1949 Sekr. für Propaganda und Kultur in der SED-KL Dresden, 1949/50
1. Sekr. der SED-KL Bautzen,
1950-1952 1. Sekr. der SED-KL Leipzig,
1950-1952 Abg. des Sächs. Landtags,
1963-1970 Abg. des Bezirkstages Leipzig,
1952-1970 1. Sekr. der SED-BL Leipzig,
1963-1970 Mitgl. des Politbüros des ZK der SED, Vors. des Bezirksausschusses Leipzig der Nationalen Front.

Karl Adolphs
09.11.1904 bis 24.12.1989
Vorsitzender des Rates des Bezirkes Leipzig

Geb. in Solingen, Nickelpolierer,
1922 KPD,
1933 verhaftet,
1935-1945 Haft in verschiedenen KZ u.a. Buchenwald,
1946 OBM Dessau, später Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks,
1952-1959 1. Vors. des Rates des Bezirkes Leipzig, Abg. des Bezirkstages, Mitgl. des Büros der SED-Bezirksleitung,
1959-1961 Abteilungsleiter Kulturstätten beim Rat der Stadt Leipzig,
1961-1965 1. stellv. OBM Leipzig,
1965-1971 Vors. der Stadtparteikontrollkommission der SED.

Oberst Kurt Rümmler
19.11.1911 bis 31.12.1958
Leiter der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig

Geb. in Taura, Maschinenschlosser,
1931 KPD,
1935/36 Haft wegen Vorbereitung zum Hochverrat,
1945-1947 sowjetische Gefangenschaft,
ab 1947 Tätigkeit bei der Polizei,
1950 Tätigkeit beim MfS, Leiter der Kreisdienststelle für Staatssicherheit (KDfS) Rochlitz,
1951 Leiter der KDfS Oelsnitz,
1952 Leiter der KDfS Leipzig, dann Leiter der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig.