Nach dem Tod Stalins bestellte die neue Kremlführung Ulbricht und Grotewohl Anfang Juni 1953 nach Moskau. Ihnen wurde ein Papier „Über die Maßnahmen zur Gesundung der politischen Lage in der DDR“ übergeben und eine Kurskorrektur befohlen.
Am 9. Juni 1953 beschloss das Politbüro der SED daraufhin den „Neuen Kurs“. Die Regierung wurde beauftragt, Maßnahmen zur „entschiedenen Verbesserung der

 
„Der Neue Kurs“ oder Moskau verordnet die „Wende“

 

 

Lebenshaltung der Bevölkerung und der Stärkung der Rechtssicher-
heit in der DDR“ durchzuführen. Alle repressiven Maßnahmen sollten überprüft und rückgängig gemacht werden.
Die Normerhöhungen vom Mai 1953 standen allerdings nicht zur Debatte. Erst unter dem Druck der Proteste der Berliner Bauarbeiter wurden diese am späten Nach-
mittag des 16. Juni zurückge-
nommen.

 

 

Kommunique des Politbüros vom 9. Juni 1953, ND vom 11. Juni 1953

Kommunique des Politbüros vom 9. Juni 1953, ND vom 11. Juni 1953

SED-Kreisleitung Leipzig-Stadt, Informationsbericht zum Kommunique des Politbüros
vom 09.06.1953, vom 15.06.1953 SächsStAL, SED IV/5/01/476, Bl. 163/64

E-Lok-Fahrer des Tagebaus drohen am 6.5.1953 Streik wegen Verhaftung eines Kollegen an, SächsStAL, SED IV/4/03/060, Bl. 142-144

Erklärung des Politbüros zur Normenfrage, ND vom 17. Juni 1953