Die 2. Parteikonferenz vom 9. bis 12. Juli 1952 markierte gleichzeitig den Höhepunkt der Stalinisierung der SED. Die Konferenz wurde als „Wendepunkt in der geschichtlichen Entwicklung der deutschen Ar-
beiterklasse und der ganzen deutschen Nation“ bezeichnet.
Tatsächlich führte dieser „Wende-
punkt“ zu einer drastischen Verschlechterung der Lebenslage und zu einem weiteren Anwachsen der sozialen und politischen Konflikte innerhalb der Gesellschaft. Insbesondere nach der 10. ZK-
Tagung im November 1952 und ihrem Kurs auf den beschleunigten Aufbau des Sozialismus verstärkten sich die Interessenkonflikten zwi-
schen der Führung und dem Volk.

 
Die 2. Parteikonferenz der SED

 

 

Demonstration während der 2. Parteikonferenz der SED 1952 in Berlin, SGM


„Die politischen und die ökonomischen Bedingungen sowie das Bewusstsein
der Arbeiterklasse und der Mehrheit der Werktätigen sind so weit entwickelt,
dass der Aufbau des Sozialismus zur grundlegenden Aufgabe in der
Deutschen Demokratischen Republik geworden ist. Das deutsche Volk,
aus dem die bedeutendsten deutschen Wissenschaftler Karl Marx und Friedrich Engels,
die Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus hervorgegangen sind,
wird unter der Führung der Arbeiterklasse die großen Ideen des Sozialismus verwirklichen.“

Aus Beschluss der 2. Parteikonferenz der SED zur gegenwärtigen Lage und zu den Aufgaben im Kampf für Frieden, Einheit, Demokratie und Sozialismus, in: 2. Parteikonferenz der SED vom 9.-12. Juli 1952, Berlin 1952, S. 174)

Demonstration und Kundgebung anlässlich der 2. Parteikonferenz
der SED am 14. Juli 1952 in der Leipziger Gottschedstraße, SGM