Die entscheidende Voraussetzung für die Errichtung der SED-Diktatur war die Vereinigung der beiden Arbeiter-parteien KPD und SPD.
Die KPD-Führung drängte auf einen raschen Zusammenschluss, als sich abzeichnete, dass die SPD bei freien Wahlen eine deutliche Mehrheit erhalten würde. Mit massiver Unterstützung der sowjetischen Militärverwaltung, Druck und Repression, erreichte die KPD im Frühjahr 1946 die Zwangsvereinigung zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).
In Leipzig hatten sich die Sozialdemokraten besonders stark gegen die Zwangsfusion mit den Kommunisten gestellt.

 
Machtsicherung I Die Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur SED

Auszug aus Aufruf der KPD vom 11. Juni 1945: „Schaffendes Volk in Stadt und Land! Männer und Frauen! Deutsche Jugend“

„Wir sind der Auffassung, dass der Weg, Deutschland das Sowjetsystem aufzuzwingen, falsch wäre, denn dieser Weg entspricht nicht den gegenwärtigen Entwicklungsbedingungen in Deutschland.
Wir sind vielmehr der Auffassung, dass die entscheidenden Interessen des deutschen Volkes in der gegenwärtigen Lage für Deutschland einen anderen Weg vorschreiben, und zwar den Weg der Aufrichtung eines antifaschistischen, demokratischen Regimes, einer parlamen-tarischen-demokratischen Republik mit allen demokratischen Rechten und Freiheiten für das Volk.
An der gegenwärtigen historischen Wende rufen wir Kommunisten alle Werktätigen, alle demokratischen und fortschrittlichen Kräfte des Volkes zu diesem großen Kampf für die demokratische Erneuerung Deutschlands, für die Wiedergeburt unseres Landes auf.“
(Quelle: Revolutionäre deutsche Parteiprogramme, Berlin 1965, S. 191ff) Auszug aus dem Beschluss des Vereinigungsparteitages vom 21. April 1946: „Grundsätze und Ziele der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“
„Die bitteren Erfahrungen der Vergangenheit lehren, dass die Arbeiterklasse nur dann die Führung im Aufbau der neuen, freien, unteilbaren deutschen Republik haben wird und zur Umgestaltung der gesamten politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und geistigen Beziehungen, zum A
ufbau des Sozialismus nur schreiten kann, wenn sie die Spaltung in ihren eigenen Reihen überwindet, die Sozialistische Einheitspartei schafft und das ganze werktätige Volk um sich sammelt.
Die Vereinigung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und der kommunistischen Partei Deutschlands ist daher das unaufschiebbare Gebot der Stunde! ... Die Einheit der sozialistischen Bewegung ist die beste Gewähr für die Einheit Deutschlands! Sie wird den Sieg des Sozialismus sichern! Der Sozialismus ist das Banner der Zukunft! In diesem Zeichen werden wir siegen!”

(Quelle: Dokumente der SED, Bd. I, Berlin 1952, S. 11 ff.)