Da Leipzig nach Absprache der Alliierten zur sowjetischen Besatzungszone (SBZ) gehörte, fand am 2. Juli 1945 der Wechsel der Besatzungsmacht statt. In der DDR-Ge-schichtsschreibung ist der Einmarsch der Roten Armee als die eigentliche Befreiung der Stadt Leipzig gefeiert worden. Mit dem Besatzungswechsel änderten sich die politischen Verhältnisse zugunsten der Kommunisten. Eine der ersten Maßnahmen der sowjetischen Militärverwaltung war die Absetzung des amtierenden Bürgermeisters Dr. Hans Vierling, den die Leipziger Kommunisten von Anfang an abgelehnt hatten. In das Amt des Oberbürgermeisters wurde Dr. Erich Zeigner (SPD) eingesetzt, als sein erster Stellvertreter Kurt Roßberg (KPD) ernannt.

 
Kriegsende I „Die Russen kommen“

Abzug der amerikanischen Truppen aus Leipzig und Übergabe der Stadt an die sowjetischen Truppen auf dem Fleischerplatz, 1. Juli 1945, SächsStAL

Sowjetische Kommandantur in der Döllnitzer Straße 25, 1945, SGM

Sowjetische Kommandantur in der Auenstraße, heute Hinrichsenstraße, um 1950, SGM

Oberbürgermeister Erich Zeigner, StadtAL

Erich Zeigner
17. Februar 1886 bis 5. April 1949

Oberbürgermeister von Leipzig
Geb. in Erfurt, Jurist,
1918 Staatsanwalt beim Landgericht Leipzig,
1919 SPD, Richter am Landgericht Leipzig,
1921-1923 Justizminister des Freistaates Sachsen,
1922 Landtagsabgeordneter, 1923 Mi-nisterpräsident Sachsens,
1923 Amtsent-hebung der Regierung Zeigner durch die Reichswehr,
1924 Prozess am Landgericht Leipzig, 1924/25 Haft in Bautzen,
1935 Anklage wegen Hochverrat in Dresden, Freispruch,1944 Haft im KZ Buchenwald,
1945 Rechtsrat und Leiter des Kulturamtes beim Rat der Stadt Leipzig, 1945-1949 OBM.

Flugblatt: KPD zur Begrüßung der Roten Armee in Leipzig, StadtAL, ZGS 1945-1990, Nr.1620